Dr. André Biederbeck: Sozialistische Selbstverortung und umkämpfte Stadträume
Bei vielen Anlässen gingen die Arbeiter im 19. und 20. Jahrhundert auf die Straße, um ihre Forderungen gegenüber einer breiteren Öffentlichkeit zu artikulieren. In manchen Fällen handelte es sich bei dem sogenannten Demonstrationssozialismus um spontane politische (Protest-)Aktionen. Vielfach war die Besetzung des öffentlichen Raumes jedoch von langer Hand geplant. Gerade die jährlich wiederkehrenden Maifeiern und Gewerkschaftsfeste waren schon bald Bestandteil einer bewussten und geplanten Inszenierung. Auch in Dortmund sollte mit diesen Ereignissen die Schlagkraft der sozialistischen Bewegung zur Schau gestellt und zugleich ein Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Arbeitern und ihren Familien erzeugt bzw. verstärkt werden.
Im Rahmen des Vortrags werden deshalb die Abläufe der Maifeiern und Gewerkschaftsfeste anhand von historischen Stadtplänen und Fotomaterial veranschaulicht und in ihrer Bedeutung für die Entwicklung der Arbeiterbewegung in Dortmund eingeordnet. Auf diese Weise bietet der Vortrag neue Einblicke in die Entwicklung Dortmunds in der Zeit zwischen 1890 und 1930.
8. März 2018, 19.00 Uhr, Stadtarchiv
Eintritt frei