Nach sieben Jahren ist Künstlerin Maria Demandt erneut bei der Stadt- und Landesbibliothek zu Gast. Am 09. April eröffnet sie ihre neue Ausstellung in der Artothek Dortmund und wir trafen sie zum Gespräch.
StLB: Es heißt, Sie arbeiten grundsätzlich nur mit musikalischer Begleitung. Wie dürfen wir uns das vorstellen und was bewirkt das für Ihre Arbeit?
Demandt: Ohne meine Chillout-Musik kann ich nicht loslegen. Musik und Malen gehören für mich auf jeden Fall zusammen, denn es entspannt mich. Natürlich lenkt es mich auch ab vom Alltag und so kann ich ohne weiteres für Stunden im Malen versinken.
StLB: Und wie gehen Sie dann vor, wie entsteht ein echtes “Demandt”?
Demandt: Ich habe in meinen Anfängen viel ausprobiert und bin schließlich bei der Acrylfarbe als Material meiner Wahl hängen geblieben. “Aquarell ist schon sehr speziell”, auch da ich viel zu ungeduldig bin lange Trocknungszeiten abzuwarten fiel Ölfarbe/-kreide weg. Oft arbeite ich an drei Bildern gleichzeitig – während das Eine trocknet, kann ich das Andere weiterbearbeiten. Zwischendurch eine Leinwand zur Seite zu stellen und nicht nur wortwörtlichen Abstand dazu zu gewinnen, hilft mir sehr. Denn ich versuche immer meine Signatur einzuarbeiten.
StLB: Interessant, im Bibliothekskontext ist mit Signatur der individuelle Standort eines Mediums (z.B. Buch) gemeint. Das ist bei Ihren Bildern sicherlich nicht so gemeint oder?
Demandt: Nein, ich male immer mit Leib und Seele in meinem Atelier und höre erst auf bei einem Bild etwas hinzuzufügen, wenn mein Bauchgefühl zustimmt. Das braucht seine Zeit und es macht auch süchtig, weil ich gewissermaßen einen Teil von mir in jedes Bild stecke und nicht darauf verzichten kann oder will.
Die Ausstellung ist im Zeitraum vom 09. April bis 14. Mai dienstags und freitags von 10.00 bis 19.00 Uhr geöffnet.
Der Eintritt ist frei.
StLB: Wenn Sie so viel Mühe in Ihre Bilder stecken, dann ist doch sicherlich auch die Reaktion der Betrachtenden ein spannendes Feedback für Sie oder?
Demandt: Ja, das macht jede Ausstellung aufregend! Doch es gibt nicht nur den einen Moment, der mir dazu einfallen würde, sondern viele verschiedene und ich hoffe natürlich, dass es immer wieder überraschende Reaktionen von Ausstellungsbesuchenden oder Auftraggebenden gibt. Umgekehrt war es für mich 2012 auch sehr überraschend als mir Familienmitglieder vorschlugen meine Bilder auszustellen. Doch dann von einem Ausstellungsbesucher zu hören “Das ist doch ein Demandt!” gefällt mir umso mehr und zeigt, dass sich die Mühe lohnt und meinen Betrachtern auffällt.
StLB: Vielen Dank für Ihre Zeit.
Die Artothek der Stadt- und Landesbibliothek umfasst rund 1.300 Exponate zeitgenössischer Künstler*innen, die für je drei Monate ausgeliehen werden können. Die Bilder aus den Wechselausstellungen können auch käuflich erworben werden. Die Artothek ist immer dienstags und freitags zwischen 10 und 19 Uhr geöffnet.
Anfahrt
Die Artothek, in der die Ausstellung aufgebaut ist, finden Sie im 1. Obergeschoss der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund. Bitte beachten Sie, dass die Bibliothek keine Pkw-Stellplätze zur Verfügung stellt. Parken können Sie in den umliegenden Parkhäusern oder Stellflächen in der Dortmunder Innenstadt. Mit der Stadtbahn können Sie bis zu den Haltestellen Hauptbahnhof oder Kampstraße fahren und erreichen die Bibliothek fußläufig. Fahrradstellsplätze finden Sie direkt vorm Bibliothekseingang.