Welt weit in der Artothek – mit den Augen verreisen
Der Titel „Welt weit“ kommt für Künstlerin Barbara Hein-Dadfar nicht von ungefähr. Denn sie lässt sich am liebsten von „Menschen und Landschaften in der ganzen Welt“ inspirieren. Wir sprachen mit ihr über übervolle Schränke und den Moment des völlig-losgelöst-seins.
Der Weg zum Motiv
Hein-Dadfar: „Entweder male ich direkt nach einer Reise“, wenn die Erinnerungen an Menschen, Landschaften, Tiere, Farben noch frisch sind oder ich male einige Zeit später anhand meiner Fotos. Dann hab ich die Eindrücke von damals wieder vor Augen.
Wenn ich im Malen […] drin bin, dann vergesse ich alles um mich herum.
Barbara Hein-Dadfar
Allerdings sammle ich diese Motivideen auch. Bei manchen Fotos oder Ideen muss einfach noch etwas Zeit verstreichen bis es sich richtig anfühlt sie umzusetzen. Dann kommen die erst einmal in meine Ordner. Im Lauf der Jahre habe ich einen ganzen Schrank damit gefüllt. Die Inspiration für neue Bilder wird mir also nicht allzu schnell ausgehen.
Drucken oder Malen
Hein-Dadfar: In der ganzen Corona-Zeit bisher habe ich kein einziges Bild gemalt, sondern nur mit Tiefdruck und Flachdruck gearbeitet. Ich habe das dann mal ausprobiert und es macht mir schon Spaß. Dabei mache sehr gerne große Drucke, so groß wie es in der Werkstatt möglich ist. Allerdings habe ich jetzt schon Ideen, was ich nach meiner nächsten Reise alles malen möchte. Wahrscheinlich werde ich von dem Erlebten dann auch noch einiges in Kunst umsetzen wollen.
Der eigene Stil
Hein-Dadfar: Ich habe mich schon ausprobiert. Aquarell-Malen habe ich versucht, ebenso wie Öl-Malerei, aber das war beides nicht meins. Bei Öl-Farbe muss man ja zwischendurch warten bis das durchgetrocknet ist, sonst wird das nur ein grau-brauner Einheitsbrei. „Dazu fehlt mir die Geduld!“ (lacht)
Völlig losgelöst
Hein-Dadfar: Ich muss ein Bild recht schnell weitermalen können, deswegen bin ich auch mit der Acryl-Malerei so zufrieden. Wenn ich im Malen – in meinem Motiv – drin bin, dann vergesse ich alles um mich herum. Ich vergesse zu Trinken, selbst wenn die Wasserflasche vor mir steht. Doch das macht mich auch glücklich.
Das erwartet Sie bei „Welt weit“
Es werden Gemälde und Druckgrafik gezeigt.
Die Acrylgemälde und Zeichnungen sind grundsätzlich realistisch. In dieser Ausstellung liegt der Schwerpunkt auf der Darstellung von Tieren.
Diese sind gemalt (Acryl auf Leinwand) oder gezeichnet.
Die Zeichnungen sind in abstrakte Ätzradierungen eingefügt. So werden die Hintergründe definiert und damit gewissermaßen, für den Betrachter, real.