Eine Ausstellung von Andreas Raub und der
Handschriftenabteilung der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund
Vom 18.November 2014 bis 28. Februar 2015 im 2. Obergeschoss zu den Öffnungszeiten der Zentralbibliothek
So könnte man es sagen, denn Exlibris sind ursprünglich kleine Zettel, die als Eigentumsvermerke auf die Innenseite von Buchdeckeln geklebt wurden.Dies rührt aus einer Zeit her, als Bücher noch keine Massenware waren und als persönlicher, wertvoller Besitz angesehen wurden. Verlieh man ein Buch, wollte man sicherstellen, dass man es zurückbekam.
Gelegentlich lassen sich Buchliebhaber oder Spezialbibliotheken auch heute noch solche Gebrauchsexlibris gestalten. Neben „Ex Libris“ wird auch die Bezeichnung „Dieses Buch gehört“ oder „Mein Buch“ oder „Aus der Bibliothek“ verwendet. Die weitaus meisten Exlibris, die heute gestaltet werden, dienen aber nicht mehr der Ausstattung von Büchern. Es sind in limitierter Auflage hergestellte Originalgrafiken (Holzschnitt, Holzstich, Kupferstich, Radierung oder Lithographie), die exklusiv für den Eigner künstlerisch gestaltet werden. In jüngster Zeit werden auch vermehrt Exlibris am Computer erzeugt und dann auf Spezialpapier ausgedruckt.
Exlibris als Tauschobjekt
Die Loslösung vom Buch begann schon vor 1900. Diese Blätter – die Motivgröße sollte 12 x 12 cm nicht übersteigen- dienen den Auftraggebern, den Eignern, die Liebhaber der Kleingraphik sind, als Tauschobjekte. Passionierte Sammler lassen Dutzende, ja Hunderte von Exlibris auf ihren Namen machen und legen so Sammlungen von vielen tausend Blättern an. Nicht von ungefähr spricht man von der „Exlibriswelt“ – rund um diese „kleinen Werke“ hat sich ein florierender, internationaler Biotop gebildet:
In vielen Staaten gibt es Exlibrisgesellschaften, in denen sich Sammler und Künstler zusammenfinden, es gibt auf den Handel mit Exlibris spezialisierte Antiquariate, es werden ständig Bücher und Aufsätze publiziert, die immer neue Aspekte beleuchten. Weltweit gestalten Künstler Exlibris, einige haben sich darauf spezialisiert. Besonders in den Ländern Osteuropas gibt es hier große Meister. Immer handelt es sich um Auftragsgrafiken, sie sind auf die Initiative eines Eigners hin entstanden, der ein bestimmtes Sujet gestaltet haben wollte.
Es gibt kein Thema, das es nicht gibt
Landschaften, Städte, Persönlichkeiten, Berufe, Literarisches, Erotik, Abstraktes und Experimentelles und noch viel mehr. Kurz, alles, was sich darstellen läßt. Durch das fertige Blatt hinterlassen dann sowohl Eigner wie Künstler eine Spur, eine Botschaft, die sich um die Welt verbreiten kann und noch weiterwirkt, wenn Auftraggeber wie Exlibrisgestalter längst verschieden sind.
Wer sich mit dem Thema Exlibris weiter befassen möchte, findet auf der Homepage der DEG (Deutsche Exlibris-Gesellschaft) viele Informationen, Anschauungsmaterial und weiterführende Links: www.exlibris-deg.de